erweiterte Suche
  Suche  
Home | Industriediesel | Henschel | 6. Generation
Henschel - 6. Generation (2. eckige Generation)
Anfang der 1980er Jahre ergab sich ein gewisses Aufleben in den Konstruktionsbüros der Diesellokhersteller durch die Einführung der Drehstromtechnik bei dieselelektischen Lokomotiven. Auch Henschel sprang auf diesen Zug auf und entwickelte im Rahmen einer völligen Neukonstruktion eine dreiachsige dieselelektrische Drehstromlokomotive.

Viele konstruktive Merkmale dieses Typs flossen auch in die Neukonstruktion des dreiachsigen dieselhydraulischen Pendants ein. Neben der neuen Fahrwerkskonstruktion wurden folgende Änderungen zu den Vorgängermaschinen umgesetzt:
  • stirnseitiger Einstieg in das Führerhaus
  • sehr großzügige Rangiertritte und Aufstiege
  • asymmetrische Aufbauten zur Verbesserung der Sichtverhältnisse und Vergrößerung des Bewegungsraumes für Lokbediener und Rangierer
Die Verlegung des Einstiegs in das Führerhaus ist die Umsetzung einer Forderung aus dem BDE-Lastenheft für einheitlich gestaltete NE-Lokomotiven aus Mitte der 1970er Jahre. Diese Umsetzung erfolgte bei anderen Herstellern bereits früher. Die asymmetrischen Aufbauten und großen Rangiertritte hingegen stellten Neuerungen dar, die bei den Fahrzeugen der Konkurrenz nicht zu finden waren.

Während die zweiachsige Variante überarbeitet und mit den konstruktiven Merkmalen der 6. Generation versehen wurde, verzchtete man auf die Neukonstruktion einer Drehgestellmaschine, so daß das "neue Typen-Programm" recht überschaubar blieb: Mit der 6. Generation präsentierte Henschel ein durchaus modernes Typenprogramm. Dieses erfolgte aber eindeutig zu spät, um Henschel-Lokomotiven für die Industrie wieder zu einer interessanten Alternative zu anderen Herstellen werden zu lassen. Von beiden Typen konnten deshalb insgesamt nur jeweils fünf Exemplare abgesetzt werden. 1987 verließ die bislang letzte für die Industrie gelieferte Lokomotive die Werkshallen in Kassel.